Welche Sprache ist am leichtesten lernbar?

Wenn Sie auf unseren Seiten gelandet sind, haben Sie sich sicher schon einmal gewünscht, eine neue Sprache zu lernen. Dafür kann es die unterschiedlichsten Gründe und Motivationen geben, denn nur dann würde man sich mit diesem Thema befassen. Welche Gründe gibt es bei Ihnen? Vielleicht haben Sie Freunde gefunden, die diese Sprache sprechen oder Sie kommen beruflich viel mit Menschen aus diesem Land zusammen, dessen Sprache Sie sich aneignen möchten.

Haben Sie den Wunsch, eine neue Sprache zu lernen, wissen aber noch nicht genau welche, dann können Sie sich unsere Tipps ansehen. Denn nicht jede Sprache ist gleich leicht zu erlernen, wenn Sie mit der deutschen Sprache von Anfang an aufgewachsen sind. Deshalb finden Sie Hinweise, welche Sprache einfacher zu erlernen ist.

Die einfach erlernbare Sprache liegt ganz nah

Es gibt einige Untersuchungen zum Erwerb einer Fremdsprache, die gezeigt haben, dass man innerhalb einer Sprachfamilie schnell eine neue Sprache lernen kann. Suchen Sie also nach Sprachen, die mit der deutschen Sprache verwandt sind? Mal sehen…

Das Deutsche zählt zur Familie der indogermanischen Sprachen.
Da aber auch Hindi, Persisch, Lettisch und Russisch auch zu dieser Sprachfamilie gerechnet werden, muss man den Kreis etwas enger ziehen und sich auf Sprachen in direkter Verwandtschaft mit dem Deutschen beschränken. Und an dieser Stelle wollen wir nicht behaupten, dass diese Sprachen für einen deutschen Muttersprachler sehr leicht zugänglich seien.

Mit der deutschen Sprache sehr stark verwandt sind die germanischen Sprachen, dazu zählen

  • Deutsch
  • Englisch
  • Niederländisch
  • Dänisch
  • Schwedisch
  • Norwegisch
  • Isländisch
  • Färöisch
  • Jiddisch
  • Afrikaans

Studien zum Lernerfolg von deutschen Muttersprachlern konnten belegen, dass diese sich mit Englisch als Fremdsprache am leichtesten tun. Dies sagt u.a. auch Hans Peter Krings, der Professor für Angewandte Linguistik an der Universität Bremen ist. Er hat außerdem ein Buch zum Thema Sprachenlernen geschrieben: „Fremdsprachenlernen mit System„.
Nicht zuletzt ist Englisch auch deshalb leicht zu erlernen, weil die englische Sprache auch im deutschen Alltag und Internetzeitalter mittlerweile überall präsent ist. Nach Englisch finden Deutsche auch schnell Zugang zum Niederländischen.

Ins Norwegische und Schwedische findet man gerade in der Anfangszeit des Lernen ebenfalls schnell hinein. Den großen Vorteil, den man beim Lernen anfangs nutzen kann, sind die Überschneidungen im Wortschatz dieser Sprachen. Viele Wörter werden Ihnen zumindest beim Lesen bekannt vorkommen.
Beim Lernen der Grammatik können Sie davon profitieren, dass viele (aber natürlich nicht alle) Strukturen der Sprachen einander ähneln.

Als einfaches Beispiel kann hier genannt werden, wenn Sie morgens ins Büro kommen und in Schweden ein God morgon! hören und in Norwegen ein God morgen! – die Übersetzung fällt hier ganz leicht.

Wenn Sie sich in den Niederlanden vorstellen, sagen Sie Ik kom uit Duitsland.
Und wenn Sie Ihren Island-Urlaub planen und an Ihre Gastgeber in der Betreffzeile Ihrer E-Mail schreiben Ég vil bóka: Tveggja manna herbergi, wird für Sie ein Doppelzimmer reserviert.

Vorsicht bei „falschen Freunden“ beim Sprachenlernen

Der Vorteil, dass viele Elemente der Sprache bekannt vorkommen und man vermuten kann, was die Wörter bedeuten, kann aber – je länger man lernt – auch zu einer Falle für Sie werden. Denn je mehr Sie lernen, desto häufiger werden Sie sich vor der Falle in acht nehmen müssen, dass Sie sich vielleicht falsche Freunde anlachen.
Zum Beispiel ist ein brave girl im Englischen keineswegs ein braves sondern ein mutiges Mädchen.

Oder wenn Sie in einem niederländischen Text etwas über koks lesen, dann ist das nicht der Drogenreport der Amsterdamer Polizeibehörde, sondern wahrscheinlich ein Kochbuch, schließlich bedeuten koks auf Deutsch die Köche.

Lieber eine nicht-verwandte Fremdsprache lernen – ein Spiel auf Zeit!

Wenn Sie sich für eine Sprache entscheiden, die nicht mit dem Deutschen verwandt ist, wie zum Beispiel eine semitische Sprache (Arabisch oder Hebräisch) oder eine Tonsprache wie Chinesisch, Japanisch, Vietnamesisch oder auch Thai, dann werden Sie gerade zu Anfang deutlich mehr Zeit und Aufwand ins Lernen investieren müssen. Ein Zeichen steht in diesen Sprachen nicht für einen Laut, sondern für eine Bedeutung und davon gibt es auch nur für die Basisausdrucksweise mindestens 2000 dieser Zeichen.

Denn hier gilt es, ein vollkommen neues Sprachsystem kennenzulernen und zu verstehen. Oft muss man sich, ehe man mit dem Lernen von Wörtern und Grammatik beginnen kann, in eine vollkommen neue Schrift einfinden und erst einmal Schreiben und Lesen lernen.

Aber gerade diese scheinbaren Hürden machen das Lernen einer uns so fremden Sprache spannend und reizvoll. Verschiedene Studien konnten belegen, dass man Sprachen, die man sich mit einem größeren Aufwand aneignen musste, letztlich auf einem höheren Niveau beherrscht.

Nicht zuletzt sollten Sie bedenken, wenn Sie ein solches Projekt angehen, dass Sie durch die Beschäftigung mit einer weit entfernten Sprache immer auch vieles Neues über Ihre eigene Muttersprache erfahren.

Gerade für das Erlernen von Wortschatz, zu dem man keine Brücken aus der eigenen Muttersprache schlagen kann, hat sich die z.B. die Assoziationslernmethode als perfektes Hilfsmittel bewiesen. Bei dieser Lernmethode beginnen Sie damit, ein Bild mit dem Klang des Wortes zu assoziieren.
Durch diese Verbindung entstehen oft ganze Lern-Bilder, über die man sich die Wortbedeutung schnell und sicher merken kann.

Wir hoffen, dass wir mit diesen kurzen Ausführungen Ihr Interesse beispielsweise für Schwedisch oder Niederländisch wecken konnten.

Oder stellen Sie sich der Herausforderung einer Tonsprache wie Chinesisch oder Vietnamesisch?

Für jede Sprache haben wir hier auf alle-sprachen-lernen.de 30 wichtige Wörter für Sie zusammengestellt. Damit können Sie sich einen ersten Eindruck vom Klang und auch der Schrift machen. Viel Spaß beim Ausprobieren der einzelnen Wortbeispiele.